miércoles, 5 de enero de 2011

Prost Neujahr!

ES IST BESSER, in Íntag nicht ernsthaft krank zu werden: Die medizinische Versorgung lässt sehr zu wünschen übrig, und die vielen Diagnosen, die man zu hören bekommt, wenn man erzählt, dass man sich nicht gut fühlt, sind auf Dauer sehr anstrengend!

Bereits eine Woche vor Weihnachten wurde ich wieder einmal krank, mein Bauch ließ mich nicht mehr (gut) schlafen, und nach einigem Zögern konnte ich mich dazu durchringen, Rundumschlagparasitenkiller zu nehmen. Der Rundumschlag war so gründlich, dass es mir in der folgenden Nacht wirklich schlecht ging, an den Tagen darauf aber schon deutlich besser.

Hätte ich meiner Familie Glauben geschenkt, wäre meine Krankheit auf die Sonne, den Wind, den Regen, die Erosion (!) oder die Kälte, die für mich als Deutscher nicht kalt ist, zurückzuführen gewesen. Dass in dem Essen, das ich in der Familie bekommen hatte, möglicherweise etwas Schlechtes war? Dass das Wasser, das ich trinke, vielleicht doch nicht richtig abgekocht war? Unmöglich! All die Vermutungen, die ich im Übrigen nicht nur von meiner Gastfamilie zu hören bekam, sind, mit Abstand betrachtet, ganz witzig. Aber wenn man krank ist und sich solche Spekulationen anhören muss, zehrt das an Nerven und Geduld...

Die Parasitenkiller halfen also zunächst. Doch pünktlich in der Nacht vor Heiligabend machte mein Bauch wieder Probleme. Was tun? Nichts: Ich wollte das Weihnachtsfest nicht damit verbringen, Tabletten zu nehmen. Und tatsächlich ging es mir nach leckerem Essen europäischer Rezeptur und etwas Wein wieder besser, wie ich bereits im letzten Blogeintrag geschrieben habe!

Nach den Weihnachtstagen fuhr ich mit Polly nach Otavalo. Und am Morgen des dreißigsten Dezembers fing das alte Leid wieder an. Langsam war es genug, aber das Leben ist eben meistens kein Wunschkonzert! Ich ignorierte das ungute Gefühl, weil ich noch ein paar Dinge erledigen musste, bevor wir uns mit Peter und seiner Studierendengruppe der University of Vermont trafen. Alle zusammen fuhren wir dann nach Morochos. Das ist eine kleine Gemeinde am Fuße des Cotacachi, auf etwa dreitausend Metern über Normal Null gelegen und noch sehr indianisch geprägt: Muttersprache ist hier Quechua, die Spanischkenntnisse sind zwar gut, doch viele grammatikalische Fehler zeigen, dass die Menschen sich beim Spanischsprechen auf schwierigem Terrain bewegen.

Als wir am einunddreißigsten Dezember zu einer minga aufbrechen wollten, entschied ich nach ziemlich schlafloser Nacht, nicht mitzuarbeiten und stattdessen einen Arzt aufzusuchen. Während also die Studierenden mit Peter, Polly und einigen der Bewohnerinnen und Bewohner aufbrachen, um die Hänge des Cotacachi hinaufzuwandern und Bäume zu pflanzen, was mittags mit frisch gegrilltem Alpacafleisch belohnt werden sollte, fuhr ich nach Cotacachi und begab mich auf die Suche nach einem Labor. Mittags bekam ich die Diagnose: Entzündung des Verdauungstraktes. Welche Entzündung genau ich mir da eingefangen hatte, weiß ich nicht, aber die Medikamente, die ich seitdem nehme, scheinen zu helfen. Immerhin!

An Neujahr fuhren wir alle gemeinsam zur Laguna Cuicocha, wo Peter seinen Studierenden Vorträge über Geschichte, Politik und Wirtschaft Ecuadors hielt, schließlich bekamen wir einen guten Dokumentarfilm zur Erdölförderung im Nordosten des Landes zu sehen: Crude, sehr empfehlenswert!

Am zweiten Januar traten wir den Weg nach Pucará an. Dort fanden am dritten und vierten Januar mingas statt: Gemeinsam mit pucareños wurde an verschiedenen Baustellen weitergearbeitet. Das Terrain vor der casa comunal wurde planiert, eine Treppe wurde betoniert, der Zaun errichtet. Im Gemeindegarten wurden Unkraut gejätet. Das Gebäude, das dereinst Umkleidekabinen für die Fußballmannschaften, Toiletten und die Funktion als Bushaltestelle vereinen soll, wurde weitergebaut.

Am vierten Januar, also früher als geplant, verließ ich Pucará schon. Krankheitsbedingt. Dieses Mal war ich nicht direkt betroffen, aber die Umstände erforderten, dass auch ich abreisen musste. Nun bin ich in Cayambe, werde mir nach all dem Stress und all der Krankheit gleich ein paar Tafeln RitterSport kaufen und mich mental auf die Reise vorbereiten.

Annika kam nicht nach Quito, um mich für unsere gemeinsame Reise abzuholen: Man hatte sie nicht in den Flieger nach Ecuador einsteigen lassen, da sie kein Rückflugticket hatte. Wir werden uns am Sonntag in Lima treffen; morgen breche ich voraussichtlich auf und hoffe, dass ich vielleicht schon am Samstagabend in der Hauptstadt Perus ankommen kann! Die direkte Busverbindung dauert zwischen dreißig und vierzig Stunden, ich möchte das aber aufteilen, nicht nur im Bus übernachten, etwas mehr sehen und weniger für den Transport zahlen...

Der nächste Eintrag kommt dann (hoffentlich!) aus Peru! Fotos werde ich übrigens erst wieder hochladen, wenn ich von der Reise zurückkomme.

1 comentario:

  1. Oye Simon!

    Siempre lo mismo, pero al fin es tu culpa si estas ahi en "el frio", te comes pina, sudas y haces deporte al mismo tiempo :-) No, en serio, espero que estes bien y que tengas un buen viaje a Peru. Como te envidio. Muy pronto te voy a escribir algo, pero como estas de viaje ahora no vale la pena. De todos modos no hay nada interesante. Entonces, cuidate, hasta loco amor...

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