viernes, 7 de enero de 2011

Aus Cuenca

ETWAS ZU SPÄT bin ich hier angekommen, in der angeblich schönsten Stadt Ecuadors: Die Fahrt hatte eben eine Weile gedauert. Zwei Stunden von Cayambe nach Quito, eine Stunde vom Norden der Stadt in den Süden derselbigen und dann stolze zehn Stunden vom Busbahnhof Quitumbe nach Cuenca, wobei die Entfernung schätzungweise nicht viel mehr als vierhundert Kilometer betragen dürfte.

Die Fahrt ab Quito fand ich spannend, hatte ich den Süden Ecuadors doch noch nie bereist. Ab Riobamba, das ziemlich genau im Zentrum des Landes liegt, fuhren wir durch saftiggrüne Gebirgstäler, vorbei an stillgelegten (?) Eisenbahngleisen und Weiden, auf denen vor allem Rinder und Schafe grasten. Später, mit Einbruch der Dunkelheit, wurde es sehr neblig und ich konnte nichts mehr von der Landschaft, die vor den beschlagenen Fensterscheiben vorbeiflog, sehen.

Cuenca erreichte der Bus mit rund zwei Stunden Verspätung (untypisch für Busse!) gegen elf Uhr nachts. Und schnell hatte ich die Befürchtung, vielleicht Schwierigkeiten zu haben, unkompliziert ein freies Bett in einem Hostal zu finden: Die Straßen waren voller verkleideter Menschen und es hatte den Anschein, dass auch sehr viele Touristen unterwegs waren! Am sechsten Januar, dem día de los santos inocentes, finden in Cuenca Umzüge statt, die den Faschingsumzügen in Deutschland gleichen dürften. Aber um das Spektakel mitzubekommen, war ich leider zu spät. Glücklicherweise sollte sich die Suche nach einer Bleibe für die Nacht als sehr einfach herausstellen, und so landete ich in dem Hostal, das ich bereits vor meiner Ankunft ins Auge gefasst hatte.

Am Folgetag hatte ich dann Zeit, ein wenig durch Cuenca zu spazieren. Das Ufer des Tomebamba bot Blicke auf schöne Grünflächen und auf zahlreichen Villen; die Altstadt machte einen sehr schönen, sehr europäischen Eindruck. Spanier und später französische Jesuiten haben hier ein schönes Städtchen entstehen lassen! Beeindruckend war die große neue Kathedrale mit ihrem Backsteinmauerwerk und den blauen Kuppeln - der Innenraum enttäuschte hingegen. Auch die zentrale plaza war schön und bot Sitzgelegenheiten und Ruhe, um einen Monat zu rasten. Spektakulär: Aus zahlreichen Lautsprechern in den Bäumen war Fahrstuhlmusik vom Feinsten zu hören... War das wirklich Ecuador?!

Nach dem Kauf meines Bustickets nach Piura, wo ich am Freitagmorgen ankommen und kurz darauf frisches Meeresgetier essen werde, verschlug es mich in des Internetcafé, in dem ich im Augenblick noch immer sitze: Der schließlich doch einsetzende Regen machte einen Strich durch meine Rechnung - ich hatte mir ein paar Stunden entspannter Lektüre unter den Lautsprechern der plaza vorgenommen...

Jetzt steht noch das Abendessen aus, bevor ich mich langsam, aber sicher auf den Weg zum Busbahnhof machen werde! Zehn Stunden im Bus: Klingt anstrengend. Aber ich kann nicht behaupten, dass ich keine Lust habe, nach Peru zu kommen!

No hay comentarios:

Publicar un comentario