miércoles, 29 de diciembre de 2010

Próspero año nuevo!

SO GANZ WEISS war die ecuadorianische Weihnacht nicht. Jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne. Dafür war es hier neblig – und also auch weiß, irgendwie. Für Plätzchen hatten wir ebenso gesorgt und die Menschen Pucarás mit Kokosmakronen, Zimtsternen und Heidesand beeindruckt. Und sonst? Es gab keinen Gottesdienst an Heiligabend, und die Bescherung fiel ziemlich klein aus. Aber auch hier, fern der Heimat und weit weg von den Traditionen, die wir Jahr für Jahr in der Familie pflegen, war das Weihnachtsfest schön!

An Heiligabend haben Polly, Nora und ich gekocht und lecker gegessen. Nora und ich waren zwar angeschlagen, aber auf Rot- und Glühwein wollten auch wir nicht verzichten. Am ersten Weihnachtstag ging es weiter mit der Schlemmerei, inzwischen war Nora nach Quito gefahren, um ihren Familienbesuch zu empfangen, dafür waren mit Leni und Katharina zwei andere YAP-Freiwillige in Pucará angekommen. Am zweiten Weihnachtstag kamen noch fünf Freiwillige aus Tabacundo, wo ich im November meinen Geburtstag gefeiert hatte. Es gab leckere Gemüselasagne und am Ende des Abends waren alle satt und zufrieden!

Seit Heiligabend wohnen Polly und ich in Peters Finca. Peter ist momentan – mal wieder – nicht in Pucará und hatte mir angeboten, mir seine Schlüssel hierzulassen. Ich war eine Weile etwas zwiegespalten, ob ich nicht gerne bei meiner Gastfamilie sein würde. Aber als ich dann innerhalb einer Woche, nachdem ich ziemlich brutale Antiparasitentabletten genommen hatte, wieder krank wurde, war meine Lust auf das ecuadorianische Essen und meine ziemlich einfache Unterbringung fürs Erste verschwunden: Ich wollte raus aus der Familie, um mich in Ruhe erholen zu können.

Und offenbar haben Rotwein und all die leckeren Mahlzeiten Wunder gewirkt: Was all die Tees und Wundermittel nicht schafften, erreichte die europäische Ernährung – ich bin wieder soweit hergestellt! Dabei waren die letzten Tage nicht nur entspannend: Zwei der Gäste aus Tabacundo waren ziemlich unausstehlich und etwas schwierig handzuhaben, sodass ich ziemlich erleichtert war, dass sie nur ein Tor auf Peters Finca zerstört und sonst keinen Schaden angerichtet hatten. Vielleicht sieht man daran, dass Menschen gleichen Alters, aus ähnlichen sozialen Umfeldern und unterschiedlicher geographischer Herkunft sehr verschieden sein können. (Zumindest habe ich bisher noch keinen deutschen Freiwilligen getroffen, der sich so verhalten würde...)

Morgen werde ich mich in Otavalo mit Peter treffen, ihm die Schlüssel für seine Finca überreichen und dann mit ihm, einer Gruppe von Studenten aus den Vereinigten Staaten und Polly nach Morochos fahren. Dieser Ort liegt am Fuß des Cotacachi, und Peter hat dort verschiedene Projekte, mit denen er die Gemeinde unterstützt. Ich selbst kenne das Dorf noch nicht, doch nach Peters Angaben scheinen indigene Kultur und Tradition dort noch sehr wichtig zu sein.

Bis zum zweiten Januar werden wir in Morochos bleiben, danach kommen wir alle wieder nach Pucará, wo Peters Gruppe vier Tage bleibt. Ich werde in irgendeiner Weise verantwortlich für sie sein und dementsprechend ein paar Tage beschäftigt sein. Außerdem kommt Annika, eine Freundin aus Deutschland, zu Besuch, und mein Weihnachtsessen mit der Gastfamilie steht ebenfalls aus. Volles Programm während der ersten Tage des neuen Jahres!

Im Anschluss, am fünften oder sechsten Januar, werde ich mit Annika gen Süden aufbrechen: Wir fahren nach Bolivien! Was genau wir uns in Peru und Bolivien ansehen, wissen wir noch nicht, aber ich bin mir sicher, dass wir eine Menge neuer Orte und Gesichter sehen, viele Geschichten und Informationen hören werden während des Monats, den wir gemeinsam unterwegs sein werden! Nach Möglichkeit wird es auch während der Reise neue Blogeinträge geben, wenn auch weniger häufig.

Bis dahin – alles Gute fürs neue Jahr, euch allen einen guten Rutsch!

2 comentarios:

  1. Einen wunderschönen Gruß aus dem winterlichen Berlin, wo dieses Jahr eine Schneedecke die Eisschicht des letzten Jahres ersetzt hat (zumindest vorerst). Ich bin seit mehr als 24 Stunden da und habe noch kein Sterni getrunken. Irgendwas läuft hier nicht richtig, wenn du nicht da bist.

    ResponderEliminar
  2. Hey, ich bin zufällig auf deinen Blog gestoßen, weil ich grad dabei bin mich für einen Freiwilligendienst in Ecuador (auch bei YAP) zu bewerben und ein bisschen bei google recherchiert habe. Könnte ich eventuell per E-Mail Kontakt mit dir aufnehmen, um dir ein paar Fragen zu stellen über weltwärts und YAP? Du hast mit Sicherheit viel zu tun und wenig Zeit, aber ich wäre dir sehr dankbar!
    Ganz liebe Grüße,
    von Mirjam

    ResponderEliminar