jueves, 2 de junio de 2011

Abschied

DER ERSTE ABSCHNITT der Reise nach Cuba ist problemlos verlaufen: Es gab keine Zwischenfälle auf der Busfahrt von Puerto López nach Quito. Und auch der Taxifahrer, der mich vom Bus zum Flughafen gebracht hat, hat keine Probleme gemacht. Lediglich die Wechselstube am Flughafen hat mir einen keinen Schreck eingejagt: Sie war geschlossen. Dabei wollte ich es um jeden Preis vermeiden, mit Dollars nach Cuba zu fliegen, da man dort Strafgebühren zahlen muss, wenn man diese in die kubanische Währung umtauschen möchte. Aus irgendeinem Grund wurde die Wechselstube geöffnet, entgegen der Auskunft an der Flughafeninformation, und ich konnte doch noch ein paar Euros bekommen für die nächsten drei Wochen.

Jetzt habe ich noch eine Weile, bis ich einchecken kann – besser zu früh als zu spät: In zwanzig Minuten geht ein Direktflug nach Havanna, und vor wenigen Sekunden kam hier eni nervöser junger Mann vorbei, der hoffnungslos verspätet und jetzt auf die Behörden angewiesen ist. Wobei die aus irgendeinem Grund nicht aufzufinden sind und sich das ganze in einen Wettlauf gegen die Zeit entwickelt hat. Drücken wir dem Mann die Daumen, dass er trotz schlechten Zeitmanagements doch noch seinen Flieger erwischt...

Deshalb mache ich mir keine Sorgen. Was mich eher nervös macht, ist die Sprache: Trotz der fast zwei Jahre, die ich bisher insgesamt auf lateinamerikanischem Boden verbracht habe, habe ich große Schwierigkeiten mit dem kubanischen Dialekt: Der hört sich oftmals gar nicht nach Spanisch an, und dementsprechend schwierig fällt es mir, ihn zu verstehen. Allerdings bin ich guter Dinge, dass ich mich während der kommenden drei Wochen hineinhören werde in den Dialekt und dass ich am Ende auch mit den Kubanerinnen und Kubanern einwandfrei kommunizieren können werde.

Mit jeder Minute, die vergeht, komme ich dem Abschied von Ecuador näher. Und ich freue mich wirklich darauf, das Land bald zu verlassen. Nicht, dass es mir nicht gefallen hätte, trotz der Probleme hinsichtlich der Arbeit und der nervigen, weil ungewohnten Kleinigkeiten im Alltag: Ich habe neuneinhalb interessante, schöne und wertvolle Monate hinter mir. Aber es reicht jetzt einfach, ich freue mich auf den Tapetenwechsel, auf ein neues Abenteuer, auf eine weitere Reise: Nach Cuba möchte ich schon seit Jahren reisen!

Wenn ich später in den Flieger steige, werde ich mich auf die kommenden Tage und Wochen freuen. Das heißt aber keineswegs, dass ich Ecuador vergessen und ein für alle Mal hinter mir lassen möchte: Sicherlich komme ich irgendwann wieder her. Für ein paar Wochen, im Urlaub. Um zu sehen, was in Pucará los ist, wie es meinen ehemaligen Gastfamilien, Kolleginnen und Kollegen geht. Schließlich sind neun Monate eine lange Zeit, und die kann und will ich nicht aus der Erinnerung löschen! Trotz der Vorfreude auf Cuba werde ich mich bestimmt ein keines bisschen wehmütig fühlen: Ich hatte hier eine schöne Zeit und hoffe, dass andere auch von meinem Aufenthalt profitieren konnten – abgesehen von meinen lieben Mitbewohnerinnen und Freunden in Berlin, die jetzt ja eine Weile lang ihre Ruhe haben konnten...

Also: Bis zum nächsten Mal! Vielleicht aus Cuba, vielleicht aus Mittelamerika! Der nächste Eintrag kommt bestimmt!

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