jueves, 3 de febrero de 2011

Aus Cochabamba

NOCH EINEN TAG habe ich, dann endet meine Reise: Morgen Abend werde ich in einen Flieger der bolivianischen Aerosur steigen, um nach Santa Cruz und von dort mit Copa Airlines über Panama Stadt nach Quito zu fliegen. Die Verbindung ist ziemlich miserabel und, wie üblich in Lateinamerika, ziemlich teuer - aber mit dem Bus wäre ich ungefähr achtzig Stunden unterwegs und hätte sicherlich auch keinen besonders angenehmen Trip. Also: Flugzeug!

Annika wird bereits heute Abend abreisen: Mit dem Bus nach La Paz und von dort morgen Mittag im Flugzeug nach Iquique in Nordchile. Vier Wochen sind wir jetzt gemeinsam gereist, nachdem wir im Sommer bei einem kurzen Telefonat beschlossen hatten, auszunutzen, dass wir nun beide in Südamerika sind: Viel geplant haben wir nicht, aber die Abmachung, die wir im Sommer getroffen haben, haben wir eingehalten und haben daher einige Highlights Lateinamerikas gesehen...

Ich habe immer wieder nachgedacht, wie es denn nach der Reise weitergehen würde: Sowohl Machu Picchu als auch der Salar de Uyuni standen seit Jahren auf meiner Reisewunschliste - und beide Orte habe ich nun bereist; was bleibt nun noch, welche Orte möchte ich noch für mich entdecken? Ich weiß es noch nicht. Momentan bin ich ziemlich gesättigt, was Reiseeindrücke betrifft. Das Unterwegssein macht müde und strengt hin und wieder allein deshalb an, weil man kein Zuhause hat, keinen Rückzugsort. Hinzu kommen Planungsunsicherheiten und Planänderungen, Gesundheitsbeschwerden und Geldnöte, tausend Tips und Warnungen sowie unzählige flüchtige und ein paar verbindlichere Bekanntschaften.

Die letzten Tage in Cochabamba habe ich sehr genossen: Wir durften in der Wohnung meines Freundes Henry leben, wobei Henry gerade nicht da war/ist. Während ich, aus Ecuador kommend, in Bolivien weile, besucht Henry das yap-Zwischenseminar in Ecuador. Auch ich sollte bei diesem Seminar sein, allein: die Einladung hat mich nicht erreicht, sodass ich von dem Seminar eher zufällig, bereits in Bolivien und in Besitz meines Flugtickets erfuhr...

Von der schönen Wohnung mit noch schönerer Dachterrasse aus starteten wir täglich, um Cochabamba zu erwandern, erfahren und erleben. Wir lernten deutsche Freiwillige kennen und argentinische Straßenkünstler, sahen einmal mehr traditionelle Gewänder und technisch anspruchsvolle Graffitis, besuchten die cancha, Cochabambas enormen Markt, aßen leckere gefüllte Teigtaschen, die famosen salteñas und tranken akzeptablen bolivianischen Wein.

Natürlich besuchten wir auch den Cristo, die Christusstatue, die über der Stadt thront: Sie überragt den um einiges berühmteren Christus von Rio de Janeiro und ist somit die größte begehbare Christusstatue der Welt! Die Aussicht aus den vielen kleinen Öffnungen in der Betonskulptur ist nicht schlecht, aufgrund des penetranten Uringeruches in der Statue aber nicht lange auszuhalten. Schöner ist die Sicht auf die Stadt vom Vorplatz der Figur.

Zum Cristo fuhren Annika und ich nicht zu zweit: In der Zwischenzeit hatte auch ein Freund vom NicaNetz, Sebastian Erb, den Weg nach Cochabamba gefunden, was uns zu einem kleinen Treffen veranlasste, in dessen Verlauf wir beschlossen, alle gemeinsam zu Cochabambas Wahrzeichen zu fahren. Sebastian hat sich noch am Abend auf den Weg nach La Paz gemacht und wird Lateinamerika auf der Suche nach spannenden, (be-)schreibenswerten Geschichten noch ein paar Monate bereisen. Suerte!

Ich werde nachher wieder in Henrys Wohnung schlendern, meine neueste maßgeschneiderte Hose testen und mit Annika auf eine gelungene Reise anstoßen. Morgen steht das große Packen an und ein letztes Highlight, von dem ab Samstag in den Sportteilen berichtet werden wird. Am Samstag werde ich Henry in Quito treffen und am Sonntag den Rückweg nach Pucará antreten, mit einem Schlenker an die Pazifikküste.

Ich werde mich beizeiten wieder melden - bis dahin: Macht es gut!

1 comentario:

  1. Wann meldest Du Dich wieder?!?
    Bin neugierig!
    Besito, Moni

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