sábado, 12 de febrero de 2011

Aus Puerto Lopez

NACH EINIGER ZEIT melde ich mich nun mal wieder aus Ecuador: Mein Flug vor einer Woche verlief ohne Zwischenfälle, ich kam wohlbehalten von Cochabamba nach Santa Cruz, von dort nach Panamá Stadt und schließlich nach Quito.

In Quito holte mich Henry vom Flughafen ab. Es war schön, ihn nach einem halben Jahr mal wieder zu sehen und komisch, ihm in Quito zu begegnen. Wir verbrachten einen ruhigen Nachmittag in der Hauptstadt, schliefen im Touristenviertel Mariscal und fuhren am nächsten Morgen zum Busbahnhof Quitumbe im Süden Quitos - nicht, ohne pan de yuca, Maniokbrot, gegessen zu haben.

Von Quitumbe aus trat Henry die Rückreise nach Cochabamba an, ich fuhr an den Strand, wo ich mich von den Reisestrapazen erholen und Polly treffen wollte. Die Fahrt war etwas anstrengend, weil ich nicht wusste, ob und ich wie ich noch am selben Tag ankommen sollte. Am Ende fuhr ich bis Portoviejo, von dort nach Jipijapa und musste schließlich noch eine Weile mit einem Taxi fahren, weil kein Bus mehr fuhr.

Trotzdem schaffte ich es, noch Sonntagnacht in Ayampe anzukommen: Polly ist seit Anfang Januar dort und ich hatte mir den Ort ausgesucht, um mich vor der Rückkehr nach Pucará etwas zurücklehnen zu können. Und das geht gut in Ayampe: Der Ort liegt zwischen dem Fischerort Puerto Lopez und der Touristen- und Partyhochburg Montañita, direkt am Strand und hat vor allem Surfschulen zu bieten, Yogaunterricht, Meeresfrüchte und Sonne. Man kann hier den lieben langen Tag nichts tun und sich nach Lust und Laune ordentlich verbrennen.

Man kann sich aber auch wundern. Damit bin ich häufig beschäftigt. Die meisten Menschen, die in Ayampe leben, kommen nicht ursprünglich von dort: Viele Nordamerikaner haben sich dort niedergelassen und auch eine Deutsche, die dort ein Café unterhält, habe ich kennengelernt. Sommer, Sonne, Sonnenschein - Aussteigerleben pur! Man versteht sich gut, fühlt sich ein wenig wie in einer großen Familie und macht sich keine Sorgen um nichts. Warum auch? Die Welt ist schön!

Aber so ein Aussteigerleben muss auch irgendwie finanziert werden. Und so kostet die morgendliche Yogastunde zehn Dollar, die dreistündige Wanderung fünf Dollar, und eine Pizza, die zwar lecker ist aber eigentlich keine besondere Erwähnung wert, im günstigsten Falle acht Dollar. Was man vierlorts noch nicht nachvollzogen hat: dass man Produkte über dem Einkaufpreis verkaufen muss, um Gewinn zu machen, wird hier umso mehr betrieben. Ich finde das in Ordnung: So lange Touristen bereit sind, diese Preise zu zahlen, die im nordamerikanischen oder mitteleuropäischen Vergleich nicht besonders hoch sind, wird das funktionieren. Ich persönlich habe jedoch Schwierigkeiten mit dieser Art: Wenn ich für alles mit Barem bezahlen muss, fällt es mir etwas schwer, mich wie zu Hause und damit richtig wohl zu fühlen...

Heute Abend fahre ich nach Quito, morgen Vormittag werde ich in Otavalo ankommen. Dort werde ich mich mit Stephi, meiner Mentorin, treffen und über das Zwischenseminar sprechen, zu dem ich nicht erschienen bin, weil ich die Einladung nicht bekommen hatte. Im Anschluss geht es wieder nach Pucará, wo die Menschen auch gründlich beigebracht bekommen haben, dass sie von Ausländern Geld verlangen können und sollten: Nordamerikanischer Einfluss überall. Bin gespannt auf die letzten Monate!

Das Café, das Lea aus Deutschland in Ayampe hat, läuft übrigens anders: Für köstliche Speisen und Tees gibt es keinen Festpreis; der Laden hält sich mit Spenden über Wasser, sodass der böse Dollar die Stimmung nicht versaut. Geht doch!

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