martes, 17 de agosto de 2010

Seit Montag: Quito!

ALLES IST GUT! Das ist das Wichtigste – aber zu berichten gibt es noch mehr. Am Sonntagnachmittag ging die Reise los: Nach zwar tränenlosem aber irgendwie komischem Abschied von Freunden am Flughafen Berlin Tegel brachte mich eine KLM-Maschine nach Amsterdam, wo ich Katharina, die auch mit YAP in Ecuador ist und ganz in meiner Nähe leben und arbeiten wird, traf. Nach einer respektablen Wartezeit stiegen wir in die McDonnell Douglas MD-11, KLM Flugnummer 753, die uns über Bonair und Guayaquil nach Quito bringen sollte. Ein seltsames Gefühl hatte ich dabei, nachdem gelesen hatte, dass die MD-11 eine der unsichersten Maschinen (2,95 Unfälle pro Million Flüge) und der Flughafen in Quito aufgrund seiner Lage und Abschüssigkeit der schwierigste Flughafen sei!

Nichtsdestotrotz ging alles gut: Nach fünfzehneinhalb Stunden im Flieger landeten wir in Quito. Der Flughafen liegt mitten in der Stadt, die wiederum in einem Tal liegt: Vom nördlichen bis zum südlichen Ende misst Quito laut Reiseführer rund fünfzig Kilometer, von den Hängen im Osten zu denen im Westen kann man laufen: Das werden nicht mehr als fünf oder sechs Kilometer sein!

Am Flughafen hat mich Christina abgeholt. Außerdem habe ich meine Mentorin von YAP, Stephi, kennengelernt. Während Katharina und Stephi nach Otavalo gefahren sind, blieb ich mit Chrissie in der Hauptstadt. Wir fuhren zu der Wohnung, in der Chrissie seit ihrer Ankunft letzten Dienstag wohnt, damit ich mein Gepäck ablegen könnte. Bei der Gelegenheit konnten wir auch klären, dass ich bis zu meiner Abreise am Samstag nach Otavalo ebenfalls dort unterkommen würde. Die Wohnung gehört einer Nichtregierungsorganisation – Ayuda Directa –, die von Michele, einem Italiener geleitet wird. Eigentlich kommen hier die Freiwilligen unter, die von Quito aus in alle Regionen von Ecuador fahren, um dort zu arbeiten. Weil diese Freiwilligen – übrigens auch Deutsche, die hier über »weltwärts« sind – aber gerade unterwegs sind und erst am Samstag zurückkommen, habe ich bis dahin Platz hier. Die Wohnung liegt in Mariscal, dem Ausgeviertel Quitos, in dem sehr viele (weiße) Ausländer zu sehen sind. Viele Hostals, Bars, Restaurants befinden sich hier.

Obwohl die Stadt in einem Tal liegt und man die Berge fast immer sehen kann, obwohl es einige wenige große Straßen gibt, die die Stadt vom Norden bis in den Süden durchdringen, fiel mir die Orientierung am ersten Tag sehr schwer: Die Sonne scheint hier, auf der Südhälfte unseres Planeten, im Norden, was ich erst etwas später verstand, sodass ich etwas verwirrt war, dass die Himmelsrichtungen, die ich deutete, gar nicht mit irgendeiner Karte vereinbar waren!

Am Montag haben Chrissie und ich uns die Altstadt Quitos angeschaut. Die engen Straßen waren wahnsinnig überlaufen, und das lag nicht mal an den Touristen. Gewöhnungsbedürftig war, dass die Gebäude sehr europäisch aussehen – die Spanier haben viel dafür getan, sich hier heimisch zu fühlen! –, während die Menschen offensichtlich aus dieser Gegend kommen. Wir haben einen Platz gefunden, von dem aus man eine beeindruckende Aussicht über den südlichen Teil der Stadt hat und haben uns dann an einem Park niedergelassen, der einen guten Blick Richtung Norden bietet: Schöne erste Eindrücke waren das!

Am Dienstagvormittag bin ich zunächst in den Norden der Stadt gefahren, um meinen Ausweis bei irgendeinem Ministerium abzuholen, das mein Visum noch registrieren musste. Statt mit dem Bus zurückzufahren, habe ich einen ausgedehnten Spaziergang angehängt: Ein paar Meter ging ich nach Osten, legte einige Höhenmeter zurück und suchte nach einem Aussichtspunkt, von dem aus ich den Cotopaxi über der Stadt sehen könnte. Der Cotpaxi ist 5897 Meter hoch und daher auch von Quito aus sichtbar, obwohl er einige Kilometer südlich der Stadt liegt. Ich schaute mir das Barrio Bellavista an, das ein Viertel zu sein scheint, in dem eher wohlhabende Menschen leben. Immer wieder boten sich tolle Blicke auf die Stadt, die mit ihren Hochhäuschen, mit ihren Parks, mit den Ausfallstraßen und Gassen zwischen den Bergen eingekesselt liegt. Spektakulär anzusehen waren die Landeanflüge der Maschinen, die nur wenige Meter über der Stadt den Flughafen ansteuerten. Toll auch die steilen Hänge und die tiefen Schluchten, die das Erscheinungsbild der Stadt so sehr prägen!

Gegen Mittag kam ich wieder in Mariscal an, wo kurz darauf auch Chrissie eintraf, zusammen mit einem mexikanischen Freund, Enrique. Wir wanderten an den Westrand der Stadt und fuhren mit dem Telefériqo (teleférico = Seilbahn) auf den Volcán Pichincha, den Hausberg Quitos. Auf 4100 Metern über Normalnull stiegen wir aus der Kabine aus – und zumindest ich konnte ziemlich direkt spüren, dass die Luft dort oben erheblich dünner ist als noch in der Stadt. Wir spazierten ein paar Meter dem Gipfel entgegen, der für uns bei unserer nicht vorhandenen Ausrüstung und der Uhrzeit unerreichbar war und genossen die Aussicht über Quito, zum Cotopaxi und zum Cayambe (5796 Meter).

Später, auf dem Heimweg, den wir wieder zu Fuß zurücklegten, genossen wir noch kaltes Bier im Park, bevor wir uns ein typisches Abendessen gönnten: Reis mit Tortilla und etwas Salat. Die Tortilla ist hier nicht der Teigfladen wir in Mittelamerika, sondern ähnelt der spanischen Tortilla aus Ei und Kartoffeln.

Soweit bisher. Was ich davon halte? Quito gefällt mir bisher sehr gut. Die Stadt ist sauber und wirkt auf mich bisher sehr sicher. (Nachts oder betrunken würde ich aber nicht durch die Straßen ziehen.) Das ecuadoreanische Spanisch klingt wunderschön und die Menschen sind in der Regel sehr freundlich. Ganz so offen wie in Nicaragua geben sie sich allerdings nicht: Vielleicht sind sie einfach schon mehr an den Tourismus gewöhnt und lassen sich da von einem Weißen nicht aus der Ruhe bringen. Trotz allem freue ich mich schon sehr auf »mein« Dorf, weil die Stadt alles in allem doch auch sehr europäisch wirkt.

Bevor ich am Samstag nach Otavalo fahre, werde ich die Altstadt nochmal genauer unter die Lupe nehmen und ein weiteres Mal an den östlichen Rand der Stadt, in eine der Schluchten fahren. Danach werde ich wieder von mir hören/lesen lassen! Bis dahin, hasta la próxima!

4 comentarios:

  1. Oye, que parece muy bien lo que esribes de la ciudad, ya me alegro mucho por visitarte. Pero primaremente suerte para tu proyecto, ya sabes...

    Hasta Loco!

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  2. Lieber Simon,

    ich wünsche dir eine tolle Zeit in Equador!
    Und freue mich, dass du wieder einen Blog hast,
    damit wir dich ein wenig begleiten können.

    Liebe Grüße aus Püttlach!
    Hermien

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  3. Mambo vipi!
    Bin aus Mombasa zurueck und freue mich, erstmals wieder deinen Blog lesen zu koennen. Gruesse. Lass dir mal einen Schnauzbart wachsen. Das ist unter den Sextouristen in Mombasa Mode und sieht sau bloed aus. Aber lustig ist es trotzdem...gewoehne dich gut ein, waehrend ich mich ausgewoehne!
    Hannes

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  4. Lieber Simon!
    Gute Reise morgen auf dem Weg nach Otavalo!Bin gespannt, was du erzählen wirst. Cuidate!
    Un abrazo, Moni

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