miércoles, 11 de mayo de 2011

Medizin – oder Hokus Pokus?

SEIT FÜNF MONATEN bin ich gesund – nachdem ich mich bis Anfang des Jahres ziemlich häufig über meinen Gesundheitszustand beklagt habe. Woran das genau liegt, weiß ich nicht. Ich vermute einen gewissen Gewöhnungsprozess hinter der »Heilung«. Bestimmte Parasiten können meinem Verdauungstrakt einfach nicht mehr so viel anhaben, wie zu Beginn meines Aufenthaltes in Ecuador.

Über die Tatsache, dass ich seit einiger Zeit keinen Grund mehr bekommen habe, mich über meine Gesundheit zu beschweren, bin ich glücklich. Denn besonders amüsant war es nicht, hier krank zu werden: Obwohl ich nie etwas Ernsthaftes bekommen habe hier – oder ist eine Darmentzündung etwas Ernstes? –, konnte ich mich im Krankheitsfall nie so richtig entspannen. Das lag zum Einen daran, dass im Grunde in jeder Mahlzeit neue Herausforderungen für meinen Verdauungstrakt gewartet haben, zum Anderen war es sehr anstrengend, pausenlos den Interpretationen der diversen Gastfamilien zuhören zu müssen.

Mal war in angeblich krank, weil ich abends noch eine Avocado gegessen hatte. Mal hatte ich mir mal aire (wörtlich übersetzt heißt das »schlechte Luft« und bedeutet etwa böse Geister) eingefangen. Die gängigste Heilungsmethode: Die Säuberung mit rohen Eiern. Dabei werden rohe Eier am Körper gerieben – und nehmen dabei dem Vernehmen nach die bösen Geister, die schlechten Energien auf. Tatsächlich hörten sich die Eier im Nachhinein oft anders an als im Voraus, klangen, als ob sie mit Wasser gefüllt gewesen wären: Angeblich waren sie wegen der bösen Geister verschimmelt... Geholfen hat mir Eiertherapie allerdings nie – obwohl ich mich zumindest am Anfang bereitwillig auf die ungewohnte Behandlung eingelassen hatte und den traditionellen Heilmitteln vertraute.

In Ecuador ist der Glaube an mal aire sehr verbreitet, und Eier werden häufig zur Heilung eingesetzt. Was mich allerdings beim Anblick der ländlichen Krankenhäuser auch nicht verwundert: Regionalen Krankenhäusern sind Centros de Salud (Gesundheitszentren) und Sub Centros de Salud untergeordnet. In Apuela gibt es ein Sub Centro, in dem per Definition kaum Behandlungen durchgeführt werden dürfen: Operationen und diverse Tests (Blut-, Urin- und Stuhlproben zum Beispiel) können in einem Sub Centro nicht vorgenommen werden.

Auch Röntgenaufnahmen oder Ultraschall können in Apuela nicht durchgeführt werden. Was dazu führt, dass sich die Kompetenzen der Ärzte im Sub Centro im Grunde auf das Verschreiben von Tabletten beschränken. Wobei diese Tabletten nicht immer die richtigen sind – ohne weitere Untersuchungen kann oftmals nicht genau festgestellt werden, an was die Patientin oder der Patient überhaupt leidet.

Anstatt also Stunden im Wartezimmer zu verbringen auf die Gefahr hin, am Ende nicht ausreichend untersucht zu werden, greifen viele Menschen sofort auf uralte Traditionen zurück und versuchen, sich mit rohen Eiern zu heilen. Und ich wähne mich glücklich, dass es mir seit einiger Zeit gut geht und ich daher auf keine der beiden in meinen Augen fragwürdigen Heilmethoden mehr angewiesen bin!

1 comentario:

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