miércoles, 13 de octubre de 2010

Im Krankheitsfall

JEDES MAL, WENN ich krank bin, schlägt sich das auch auf meine Stimmung nieder. Im Augenblick bin ich wieder am Kränkeln; es ist nichts Schlimmes, vielleicht eine Grippe oder so. Und ich bin genervt: Weil ich weiß, dass ich sicherlich kerngesund wäre, wenn ich hier nur halbwegs ordentlich essen würde – und nicht Reis und Kartoffen tagein, tagaus. Da bleibt mir ja nichts Anderes übrig, als über Kurz oder Lang krank zu werden! Was ich auch weiß: Dass ich über diesen Gedanken nur müde lächeln können werde, wenn ich wieder fit bin. Hätte ich letzten Samstag nicht so lange mit anderen Freiwilligen in der Kälte gesessen und Schnaps getrunken, ginge es mir jetzt vielleicht besser. Aber: Ich war davor schon angeschlagen. (Was das Ganze nicht besser macht.)

Gestern war ich wieder bei Doña Empera zu Gast, um endlich die seit langem versprochenen Kartoffelpuffer zu brutzeln. Ich habe mir vorgenommen, in jeder Familie einmal zu kochen – das klingt zwar wenig, aber das Kochen hier ist gar nicht so einfach: Was nicht an den Zutaten, die hier nicht unbedingt zu bekommen sind, scheitert, muss noch irgendwie in den interessant ausgestatteten Küchen improvisiert werden! Also: Kartoffelpuffer für den Anfang. Doña Empera hat zunächst interessiert zugeschaut und ein paar Äpfel für das Apfelmus geschält, bevor sie zu Mittag gegessen hat. Das irritierte mich erst, doch dann war ich erleichtert: Ein Essen ohne Reis ist (hier) keine echte Mahlzeit; das werde ich nicht aus den Köpfen Pucarás verbannen können. Und nach ihrem ersten Mittagessen hatte Doña Empera sozusagen die Bürde von mir genommen, ihr und Don Manuel ein vollwertiges Mittagessen zuzubereiten. Mein Nachtisch hat die beiden offenbar sehr zufriedengestellt – was Vicente davon hielt, weiß ich nicht, weil der erst später kam.

Aber ganz zufrieden kann ich mit dem Essen nicht sein: Als ich neulich in Otavalo war, habe ich die Äpfel für das Apfelmus eingekauft, weil ich mich nicht auf den Markt von Apuela verlassen wollte. Als ich die Äpfel gestern ausgepackt habe, musste ich mit Entsetzen feststellen, dass sie von der Dole Company waren. Dieses freundliche Unternehmen besitzt in Nicaragua große Bananenplantagen, auf denen lange mit Nemagon gedüngt wurde. An Nemagon erkrankten viele der Arbeiterinnen und Arbeiter, Kinder kamen behindert zur Welt, Männer wurden zeugungsunfähig. Dole wurde von einem US-amerikanischen Anwalt lateinamerikanischen Ursprungs verklagt – und zur Kasse gebeten. Die Freude über den Erfolg währte jedoch nur kurz: Die Obstgiganten schafften es, dem Anwalt erfolgreich die Fälschung von Beweismitteln zu unterstellen. Und inzwischen ist es in den Vereinigten Staaten von Amerika verboten, dass Männer und Frauen, die weder die US-amerikanische Staatsbürgerschaft innehaben noch in den USA leben, Anklage gegen Personen oder Unternehmen aus den USA erheben. So weit der kleine Dole-Exkurs. (Das Apfelmus war trotzdem lecker...)

Was mach an das Kinderbuch »Wo die wilden Kerle wohnen« erinnert, das mit dem schönen Teilsatz »... und es war noch warm.« endet: Das gibt es seit neuestem auch in Apuela (»Donde viven los monstruos«), sodass ich mir dachte, dass es vielleicht auch den Kindern in Pucará gefallen könnte. In Ecuador werden zwar auch Kinderbücher verfasst, illustriert und bedruckt, aber sie weisen eine ganz andere – inhaltliche und gestalterische – Ästhetik auf, erinnern eher an Zeichentrick- und Kinderfernsehsender als an Kinderbücher. Da ist oft alles schrill und grell und knallig und irgendwie laut. Und die Kindern hören nicht zu, wenn man ihnen diese Bücher vorliest. Anders bei den wilden Kerlen: Die haben ihnen offensichtlich gefallen und sie auch, zumindest für die Dauer der Geschichte, beruhigt!

2 comentarios:

  1. hola
    para es siempre lo mismo. ME sentio mal cuando estoy enfermo, todo aparece muy triste, no?

    Agui en Cochabamba no podria faltar papas. Todos comidas son papas con fideos o arroz con carne. En sopas tambien.
    Una ves hecho un enselada de papas, que les gustan mucho, pero ne les gustan como se cocina lo.

    Yo trnego vacaciones en los primeros dos semanas del ernero. Quieres viajar juntos?

    Saludos Henry

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